Dies ist eine sehr seltene Aufnahme aus dem Grenzstreifen. Sie zeigt die Mauer von der Ost-Berliner Seite. Damit verstieß der Fotograf, selbst Grenzsoldat, gegen das strikte Fotografier-Verbot der Mauer.
Auf einer Baustelle des Grenzstreifens machen vier junge Grenzsoldaten bei Sonnenschein eine Pause. Sie tragen Pullover, Arbeitshosen und Stiefel. Drei von ihnen haben ihre Gewehre geschultert oder halten sie in der Hand. Zwei Männer sitzen auf gestapelten Betonbalken, sie halten gefüllte Biergläser. Ein dritter Kamerad steht zwischen ihnen. Er hat einen Hut mit Krempe tief ins Gesicht gezogen. Mit Blick in die Kamera setzt er ein großes Bierglas an den Mund. Der vierte Soldat sitzt vor den anderen auf einem Hocker mit Metallbeinen. In der rechten Hand hält er sein Gewehr. Der Schaft ruht auf seiner Fußspitze. Hinter ihm steht ein großer Topf auf einer provisorisch gemauerten Feuerstelle. Auf dem Grenzstreifen hinter den jungen Männern lagert weiteres Baumaterial. Eine etwa drei Meter hohe Mauer aus den Fassadenresten ehemaliger Wohnhäuser entlang der Bernauer Straße zieht sich quer durch das Bild. Die Hauseingänge und Fenster im Erdgeschoss sind zugemauert. Dahinter ragen auf der Westseite die maroden Fassaden von mehrgeschossigen Altbauten auf.